Warum heißt es „ein Kuchen“ und „zwei Kuchen“, aber nicht „ein Hund“ und „zwei Hund“?
Wir alle verfügen über eine gesunde sprachliche Intuition, die unseren Sprachgebrauch zuverlässig steuert. Wir wissen, wann ein Wort in der Mehrzahl verändert wird und wann nicht. Aber können wir es auch erklären?
Wichtigste Voraussetzung für diese und andere Fälle ist, die sprachlichen Regeln hinter diesen Phänomenen zu kennen.
Das Kon-Lab Sprachtherapieprogramm verhilft Kindern mit Störungen in der Sprachentwicklung und Kindern mit Migrationsgeschichte zu ihrer natürlichen sprachlichen Intuition. Dabei orientiert sich Kon-Lab an den einzelnen Spracherwerbsphasen, die Kinder normalerweise durchlaufen. Nach und nach baut jede Kon-Lab Stufe von der Silbe bis zum Nebensatz systematisch aufeinander auf. Den Kindern wird so ermöglicht, die der Sprache zu Grunde liegenden Regeln zu entdecken und anzuwenden. Dies vermeidet das Auswendiglernen. Hierbei spielen der Rhythmus und der Takt der Sprache eine zentrale Rolle.
Das Programm entstand im Jahre 1998 unter der Leitung von Dr. Zvi Penner an der Universität Konstanz im „KONstanzer LABor“ und eignet sich für die Therapie von Kindern mit Störungen in der Sprachentwicklung ab dem 3. Lebensjahr und für Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erwerben.
In der Fortbildung lernen die Teilnehmer de Theoretischen Grundlagen und die praktische Umsetzung des Kon-Lab Programms in der Sprachtherapie kennen.
Inhalt:
Modul 2: Kognition und Wortschatzerwerb
Die für den Wortschatzerwerb wichtigste Zeit sind die ersten zwei Lebensjahre. In dieser Zeit hilft dem Sprache lernenden Kind das angeborene Kernwissen, seine Umgebung zu strukturieren und zu kategorisieren. Hiermit werden z.B. die Grundlagen für den Erwerb von Nomen geschaffen. Dabei gehen die Kinder hocheffizient vor und nutzen sogenannte Wortlernfilter, wie die Objektganzheit oder die Formpräferenz. Neben der Vermittlung der theoretischen Grundlagen, liegt der Schwerpunkt der Fortbildung auf der praktischen Umsetzung des Kon-Lab Programms in den therapeutischen Alltag.
– Theorie des angeborenen Kernwissens
– Wortschatzerwerb Nomen
– Formpräferenz
– Kategoriebildung
– Praktische Umsetzung in der Therapie
Methoden: Präsentation und Kleingruppenarbeit
Über unseren Dozenten David Falkenberg
David Falkenberg absolvierte von 1991 bis 1994 seine Ausbildung zum staatl. anerk. Logopäden am Werner-Otto-Institut in Hamburg. Danach arbeitete er in verschiedenen logopädischen Praxen in Köln und Düsseldorf bevor er sich 1998 in Grevenbroich selbstständig machte.
Ein großer Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Therapie von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen und auditiven Wahrnehmungsstörungen. In den letzten Jahren hat auch die Therapie von Kindern die Deutsch als Zweitsprache erwerben sowie die Therapie von Kindern mit Lese- Rechtschreibstörungen stark zugenommen. In diesem Zusammenhang folgte im Jahr 2004 die Weiterbildung zum Lerntherapeuten/LRS und 2007 zum Fachtherapeut Kon – Lab.
Seit 2008 führt Herr Falkenberg als Kon – Lab Multiplikator Fortbildungen zu den Themen Kon – Lab und der Bedeutung des Sprachrhythmus (Prosodie) für den Schriftspracherwerb durch.