Fetale Alkoholspektrum-Störungen (Fetal Alcohol Spectrum Disorders, FASD) zählen zu den häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland. Nach Schätzung der Bundesdrogenbeauftragten kommen hierzulande jährlich ca. 10.000 Kinder auf die Welt, die unter einer Form von FASD leiden. Trotzdem ist es eine eher unbekannte und meist unerkannte Behinderung. 90% aller Menschen mit FASD haben Sprech-, Sprach- und/ oder Schluckprobleme, auch Fütterstörungen sind keine Seltenheit. Nur fehlt den behandelnden TherapeutInnen in den meisten Fällen vertieftes Wissen über die Besonderheiten dieses Handicaps.
Dabei ist dieses Wissen ein elementarer Baustein für eine erfolgreiche Therapie und die Beratung bzw. Unterstützung der Familien.
– Menschen mit FASD „ticken“ anders – sie benötigen ein anderes pädagogisches Handeln und Denken.
– FASD ist meist eine „unsichtbare Behinderung“ – man braucht ein gutes Hintergrundwissen, um Schwierigkeiten zu entdecken, die auf den 1. Blick nicht offensichtlich sind.
– FASD hat eine hohe Dunkelziffer – viele Kinder haben (noch) keine Diagnose, weil diese Behinderung so wenig bekannt ist, dass weder Eltern noch ÄrztInnen eine Idee haben, was die Ursache für die Schwierigkeiten ihres Kindes sein könnte. Je mehr Fachkräfte / TherapeutInnen über diese Behinderung wissen, desto schneller kann zur Diagnostik an spezielle Fachzentren verwiesen und eine Diagnose gestellt werden. Die Diagnose ist DER Zugang zu Hilfen!
Inhalte:
– Grundlagen und Diagnostik von FASD
– Logopädische Probleme bei FASD
– Möglichkeiten und Grenzen der logopädischen Intervention
– Bedeutung von Elternarbeit und Beratung
– Interdisziplinäre Zusammenarbeit