Psychotherapeutische Aspekte in der Arbeit mit Dysphagiepatient*Innen
Ein effizientes Werkzeug in der Dysphagietherapie
Schluckstörung - Dysphagie, Dysphagie, Atemtherapie
- Zeiten:
- 28. April 2023
9:00 bis 18:00 Uhr - 29. April 2023
9:00 bis 14:30 Uhr - UE:
- 16
Unterrichtseinheiten - Ort:
- Online
- Gebühr:
- € 299,- €
- Punkte:
- 8
Fortbildungspunkte - Für:
- Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie
- Von:
- SemiFobi Rheine
SemiFobi Team
- Mit:
- Dina Roos
Beschreibung
Psychotherapeutische Aspekte in der Arbeit mit Dysphagiepatient*Innen
Die häufigsten Aussagen, die ich in Vorstellungsrunden in meinen Dysphagie-Fortbildungen höre, sind:
- Ich habe mich bisher nicht an die Dysphagietherapie herangewagt.
- Wie kann ich meine Patienten und deren Angehörige dazu bringen, meine Kostempfehlung einzuhalten?
- Ich habe Angst vor juristischen Konsequenzen.
- Ich möchte fachlich ernst genommen werden.
Welchen Stellenwert nicht nur Essen und Trinken, sondern auch Speichelkontrolle und die Fähigkeit, husten zu können, für unsere Lebensqualität spielen, ist uns im gesunden Zustand gar nicht bewusst.
Wenn das Schlucken nur noch mit Einschränkung oder unter Risiken möglich ist, haben unsere Patient*Innen und deren Angehörige einen unvorstellbaren Verlust zu verarbeiten. Und in dieser Auseinandersetzung mit Schmerz, Trauer, Angst und Wut ist es oft nur schwer möglich, die wünschenswerte Zugänglichkeit für Beratungsinhalte aufzubringen.
Diese Dynamik beeinflusst nicht nur das Kommunikationsverhalten unserer Patient*Innen. Auch Pflegekräfte sind von diesem dynamischen Prozess betroffen.Häufig berichten mir Kolleg*Innen, dass Kostempfehlungen nicht umgesetzt werden, Pflegekräfte sich vermeintlich beratungsresistent zeigen oder Angehörige Druck machen.
Wenn nun Frust und Trauer mit Angst vor juristischen Konsequenzen zusammentreffen, entsteht eine emotional spannende Mischung, die nicht selten dazu führt, dass Schlucktherapeut*Innen als Gegner identifiziert werden.
Diese Probleme kenne ich auch selbst aus meiner Anfangszeit als Schlucktherapeutin. Seit Beginn meiner psychotherapeutischen Zusatzausbildung (Abschluss März 2021) haben sich langsam aber deutlich wahrnehmbar immer weniger Konfliktsituationen im Behandlungsverlauf, wie z. B. in Beratungsgesprächen eingestellt. Ich selbst fühle mich in entsprechenden „heißen“ Situationen deutlich entspannter, Patient*Innen und Angehörige nehmen Inhalte besser an, Pflegekräfte wirken in der Zusammenarbeit offener und entspannter.
In der Dysphagietherapie kann psychotherapeutisches Hintergrundwissen mehr Türen öffnen, als wir denken.
- Welche Auswirkungen haben eigentlich Traumata auf die zwischenmenschliche Interaktion? (Fakt ist: mit einer Dysphagie leben zu müssen, ist eine traumatisierende Erfahrung…)
- Was genau sind eigentlich Traumata, und wie beeinflussen sie zwischenmenschliche Interaktion?
- Wie gehe ich vor bei einer Dysphagie versus Essstörung?
- Wie kann ich als Therapeut*In durch mein Kommunikationsverhalten die Möglichkeit verbessern, dass mein Gegenüber die Beratungsinhalte überhaupt ‚hören‘ kann?
- Mit ein bisschen psychotherapeutischem Hintergrundwissen können wir eine ganz andere Basis für zielführende Zusammenarbeit zwischen Patienten, Angehörigen, Pflegekräften, Ärzten und uns Therapeuten schaffen.
- Wir werden Gesprächssituationen und psychotherapeutisches Werkzeug im Gespräch praktisch üben.
- Anhand von Fallbeispielen möchte ich verschiedene Möglichkeiten erörtern und durchspielen, die Ihnen dabei helfen können, im spannungsgeladenen Feld der Schluckstörungen bei allen Beteiligten Stress zu reduzieren und zielführend effizient zu arbeiten.
Vorfreude ist die beste Freude! Noch
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