Patienten mit einer Aphasie äußern häufig den Wunsch, wieder besser Gespräche führen zu können. Dafür sind neben sprachsystematischen Leistungen auch andere nichtsprachliche Funktionen nötig, wie die Exekutivfunktionen. Zu den Exekutivfunktionen zählen unter anderem Funktionen wie die Umstellungsfähigkeit, die Planungsfähigkeit oder der Perspektivwechsel, die ermöglichen, dass Themensprünge nachvollzogen und Gesprächsbeiträge strukturiert sowie für den Hörer nachvollziehbar formuliert werden können.
Studien haben gezeigt, dass Exekutivfunktionen bei Menschen mit einer Aphasie eingeschränkt sein können und es den Betroffenen dadurch schwerfällt, sich erfolgreich an Gesprächen zu beteiligen. Zur Verbesserung der Gesprächsfähigkeit sollten demnach in der Aphasietherapie, neben sprachsystematischen Schwierigkeiten, auch Beeinträchtigungen der Exekutivfunktionen berücksichtig werden.
Im Seminar werden zunächst theoretische Grundlagen zu den Exekutivfunktionen vorgestellt. Im Anschluss werden neuropsychologische Testverfahren präsentiert und deren Einsatz in der Logopädie diskutiert. Ausgehend von neuropsychologischen Therapieverfahren werden daraufhin Möglichkeiten aufgezeigt, wie gestörte Exekutivfunktionen in die Aphasietherapie integriert werden können. Die Bearbeitung konkreter Fallbeispiele bildet den Abschluss des Seminars.
Das Seminar findet als Online-Seminar statt. Dabei referiert die Referentin live per Videoschaltung und kann somit direkt auf Fragen oder Kommentare der TeilnehmerInnen eingehen. Um die TeilnehmerInnen aktiv mit einzubinden und Möglichkeiten zum Ausprobieren zu geben, werden an beiden Tagen Übungen alleine oder in Kleingruppen on- und offline durchgeführt.