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Trauma und Demenz im Pflegekontext (2207-69)
Angrenzende Bereiche (Ergotherapie)
- Start:
- 06. Juli 2022
9:00 Uhr - Ende:
- 07. Juli 2022
17:00 Uhr - UE:
- 16
Unterrichtseinheiten - Ort:
- Hannover
- Gebühr:
- 375 €
- Für:
- Ergotherapie
- Von:
- Leibniz Kolleg
- Mit:
- Martina Böhmer
Beschreibung
Trauma und Demenz im Pflegekontext (2207-69)
Trauma und Traumafolgen vs. Demenz
In dieser Fortbildung mit Martina Böhmer lernen sie Demenzsymptome von Traumafolgen abzugrenzen und entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten.
Traumata
Viele alte und hochaltrige Menschen leiden an den Folgen traumatischer Erlebnisse, wie z. B. Kriegs- und Nachkriegserlebnisse, sexualisierter Gewalt, Gewalt im Pflegekontext, Überfälle mit denen sie im Lebensverlauf konfrontiert wurden.
Sie reagieren hierauf mit verschiedenen Verhaltensweisen und Symptomen (Traumafolgen), die leider oftmals fälschlicherweise als Demenz oder (Alters-)*Depression* diagnostiziert werden. Darüber hinaus kommt es in der praktischen Arbeit immer wieder vor, dass bei einer diagnostizierten Demenzerkrankung Traumafolgen übersehen werden.
Trauma-Aktivierung durch Pflegebedürftigkeit
Auch durch aktuelle Ohnmachtssituationen – wie zum Beispiel bei einer Pflege- oder Hilfebedürftigkeit oder aufgrund der Diagnose Demenz – kann es zu Erinnerungen an die früher erlebten Traumata kommen; hier spricht man von Trauma-Aktivierungen. Die alten Erinnerungen können ebenso durch aktuelle Geräusche, Gerüche, Filme, Nachrichten ausgelöst werden. Hier spricht man von Triggern (Aus-lösern). Und das heißt, dass die früheren Erlebnisse jeweils wie JETZT erlebt werden.
Das kann dann zu entsprechende Traumafolgen wie Übererregbarkeit, Apathie, Erinnerungsbilder (flashbacks), Alpträume, plötzlichen Gedächtnis-, Konzentrations- und Orientierungsstörungen, Angst- und Panikzustände, Dissoziationen (Abspaltung von Gefühlen und dem Denken), Schlafstörungen, Suizidgedanken, Halluzinationen, Zwänge, Essstörungen, Chronischen Schmerzen, unregelmäßigen Vitalzeichen, Blutzuckerschwankungen, … führen.
Traumafolgen
Werden Traumafolgen nicht als solche erkannt und anderen Erkrankungen / Störungsbildern zugeordnet, führt dies häufig zu falschen Behandlungsmaßnahmen und Stigmatisierungen, die die Ursachen – auch aktueller – traumatischer Erlebnisse nicht mit einbeziehen. So erhalten die alten Menschen in ihrem Erleben und in aktuellen Gewaltsituationen nicht die Unterstützung, die sie benötigen.
Inhalte
– Einführung ins Thema
– Begriffsklärung Trauma
– Abgrenzung Trauma und Demenz
– Die Diagnose Demenz als traumatisches Erlebnis
– Demenz als Folge traumatischer Erlebnisse
– Unterstützungsbedarfe und Unterstützungsmöglichkeiten
– Lösungsorientiertes Arbeiten anhand von praktischen Fallbeispielen
Ziele:
Die Teilnehmenden– kennen Traumaursachen und -folgen- kennen die Erkrankung und Symptome der Demenz– verstehen die Symptome u. Verhaltensweisen der Betroffenen als Überlebensstrategien- können Demenzsymptome von Traumafolgen abgrenzen und entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten anbieten– können Unterstützung zur Ressourcenstärkung geben- erkennen ihre eigenen Belastungen und können sich schützen und versorgen
Methoden:
– Referate, Gruppenarbeiten, Diskussion, Fallbesprechungen, persönliche Auseinandersetzung, imagi-native Übungen, – Ressourcenarbeit- Körperübungen- Einsatz verschiedener Medien
Zielgruppe:
Alle Akteure, die mit unterschiedlichen Perspektiven und Aufträgen mit und für alte Menschen arbeiten und sie begleiten. Dies sind insbesondere Fachkräfte und weitere Mitarbeitende (auch Ehrenamtliche) aus der Praxis der Altenhilfe, des Pflege-, Therapie- und Sozialwesens.
Zielgruppe
Pflegeberufe
Medizinische Fachberufe
Trauerbegleiter u. Seelsorger
Palliativ- u. Hospizpflege
Therapeutische Berufe
Gesundheits- & Krankenpfleger/innen
Betreuungskräfte / Alltagsbegleiter
Interessierte
Auszubildende, Studenten und Schüler
Referent
Böhmer, Martina
Uhrzeiten
Mittwoch, 06.07.2022 von 09.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag, 07.07.2022 von 09.00 – 17.00 Uhr